Werkzeug
Die Lötkiste
Die MINT-Labs haben zusammen mit der Binary Kitchen e.V. schon recht viel Lötkurs-Erfahrungen gemacht. Vor allem das Auf- und Abbauen hat immer sehr viel Zeit gekostet. Daher haben wir in den MINT-Labs die Lötkiste entwickelt: das ist ein kleiner Metall-Koffer (33,5 x 23,5 x 11 cm) mit einer integrierten Absaugung, Beleuchtung sowie einem Netzteil zum Betrieb der Kiste und des USB-C Lötkolbens. Alles in Allem (Lötkolben, Kabel, Koffer, Lasergecuttetes Holz, 3D-Druckteile, Reinigungsschwamm, Absaugung, Beleuchtung, Netzteil, Seitenschneider, Pinzette, Schutzbrille und Kleinzeug) kosten nur etwa 80 Euro - und leider etwa 1h Arbeitszeit zum Aufbau eines Koffers. Aber ihr könnt ihn einfach nachbauen, alle Dateien stehen auf GitHub zur Verfügung. Unsere Köfferchen haben zwei Schülerpraktikantinnen im Rahmen ihres Praktikums gebaut. Eine Anleitung zur Lötkiste findest di HIER.
Muss
Für einen einfachen Lötarbeitsplatz wird nicht viel benötigt:
- Lötkolben/Lötstation: Die Station/Der Kolben brauchen nicht top-modern oder neu sein. Es reicht die Kategorie 20-30€. Du kannst dir auch einfach eine Station oder Lötkolben von anderen Hackspaces/Freunden/Mint-Labs ausleihen. Alternativ geht auch "bring your own device".
- Lötzinn: Am besten 0,5mm bis 1mm unverbleites Lötzinn. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit „Felder Iso-Core EL SN95,5AG3,8Cu0,7“ gemacht. Verbleites Lot sollte für Lötworkshops nicht mehr verwendet werden!
- Unterlage: Eine feuerfeste Unterlage mind. DIN A4 groß (z.B. Holzbrett, Silikonunterlage oder (zerschnittene) ESD-Matte)
- Seitenschneider: Kleiner Seitenschneider oder Elektronikschneider. Wir haben die Erfahrung gemacht: Wer billig kauft, kauft fünfmal. Elektronikseitenschneider gehen nur wenn du auch wirklich nur sehr sehr dünnen Draht/Beinchen hast. Sobald mal Schmuckdraht, dickerer Kupferdraht geschnitten wird, gehen die schnell in die Knie. Wir sind mittlerweile auf große dicke Seitenschneider von einer bekannten Marke umgestiegen.
- Schutzbrille: Eine Standard Schutzbrille z.B. aus dem Chemiebaukasten oder Werkunterricht. Weniger wichtig beim löten, aber beim abknipsen von Beinchen oder Draht fliegt gerne mal ein Stück durch die Luft.
- Lötrauchabsaugung: Wenn du hast, eine spezielle Lötrauchabsaugung. Es gibt viele DIY-Anleitungen wie etwa den Humo, den es auch zu kaufen gibt.
- Erwachsener: Bei Kindern muss ein Erwachsener bzw. Aufsichtspersonal dabei sein.
Kann
- Dritte Hand: Ein Hilfsmittel zum halten von Bauteilen und Platinen. Oft echt praktisch.
- Pinzette: macht es einem manchmal leichter und schützt die Hand vor heiß werdenden Teilen.
- Beleuchtung: Manchmal hilft es, eine kleine Schreibtischleuchte o.ä. für jeden Lötarbeitsplatz zu haben.
(meist) Unnötig
- Entlötlitze oder Entlötpumpe: nur in Ausnahmesituationen braucht man das, meist bekommt man überflüssigen Lötzinn auch anders weg. Empfehlung: eine Pumpe und eine Rolle Entlötlitze reicht für 20+ Personen!
Lehrplatz
Der Lehrplatz sollte natürlich ein normaler Lötplatz sein, aber manche Dinge könnten zusätzlich helfen.
- Kamera mit Beamer oder großem Bildschirm: wenn man 10 oder mehr Menschen gleichzeitig detailliert zeigen will, wie man lötet, kann eine Kamera mit einem größeren Bildschirm oder gar Beamer Sinn machen. Sehr gut sind Dokumentenkameras mit sowohl USB-Anschluss (dann ist sie für einen PC/Laptop als Webcam nutzbar) als auch HDMI-Ausgang (dann kann sie direkt an TV, Beamer oder Video-Schnittplatz angeschlossen werden). Sehr gute Erfahrungen haben wir mit der Ipevo VZ-R gemacht (ca. 250 Euro). Sie kann via USB als auch via HDMI betrieben werden, hat digitalen Zoom und eine eigene kleine (naja, schlechte) Beleuchtung.
- seltener benötigt man ein digitales Mikroskop mit ebenfalls USB und HDMI. Gute Erfahrungen haben wir mit einer Andonstar 407 gemacht - sie hat USB, HDMI, MicroSD (um Fotos zu machen) und sogar einen kleinen Bildschirm.